Kenia- Hilfe die ankommt
In diesem Post erzähle ich euch, warum ich nach Kenia gereist bin, was ich dort erlebt habe und wie ihr den Menschen, denen ich begegnet bin ebenfalls helfen könnt.
Kenia war schon immer ein Traum von mir, so wie für viele andere vermutlich auch. Ich habe dieses Ziel jedoch aufgrund das so eine Reise verdammt teuer ist, weit weggeschoben. Als ich im letzten Ausbildungsjahr meiner Ausbildung zur Erzieherin war, kam mir die Frage: „Was mache ich mit meinen letzten großen Ferien?“ Ich wollte diese unbedingt nochmal so richtig ausnutzen und das aber sinnvoll. Ich machte mich auf die Suche nach Organisationen und sozialen Projekten in Kenia und bewarb mich dort. Ein paar Wochen später kam dann die Zusage und ich musste das erstmal realisieren.
Nun, meine Entscheidung habe ich getroffen, für 16 Tage bin ich mit einer Organisation nach Kenia geflogen, 9822 Km von zu Hause entfernt. Wir lebten eine Woche zur Unterstützung in einem einheimischen Dorf und in der anderen Woche in einem Waisenhaus. Zusätzlich waren wir in einer Grundschule tätig und nachmittags konnten wir uns „frei bewegen“. Es war eher ein beschränktes frei bewegen, denn in einem Dorf, dass neben einem Nationalpark liegt, kannst du dich nicht frei bewegen. Du fährst entweder in Begleitung mit einem Ranger durch den Park und beobachtest die Tiere in freier Natur, oder du läufst zu zweit ein paar Kilometer vom Dorf in jede Richtung.
Das Leben mit den Einheimischen
In der ersten Woche wohnten wir knapp 65 km südlich von Narok entfernt. Unser Arbeitsweg zur Grundschule lag ca. 50 Minuten zu Fuß vom Dorf entfernt. Wir schliefen in einem Zelt auf Matratzen und im Freien, hinter einem Vorhang mit dem Blick auf den Berg waren die Toiletten und dort wurde auch kalt geduscht. Also die eigene Privatsphäre war sehr gering. Unsere Mahlzeiten waren jetzt nicht besonders vielfältig, aber die Menschen haben sie mit sehr viel Liebe zubereitet. Im Zentrum Kenias waren wir nur ein einziges Mal. Die Gefahr im Zentrum ist zu groß, trotz Guide wollten wir so schnell wie möglich auch wieder weg. Im Supermarkt gab es „helfende Hände“ die dir deine gekauften Artikel einpackten und beim Einpacken versuchten sie, dir deine Ware zu klauen. Also: Augen auf! Egal wo wir hingefahren sind, der Weg war immer sehr bewegend, viel Dreck, dutzende Hühner in zu engen Käfigen, Kinder schlafend am Straßenrand und Kuhherden zwischen den Autos.
Es war gar nicht so leicht zu akzeptieren, dass es hier anders läuft. Obwohl Kenia nicht das ärmste Land ist, herrscht an vielen Ecken mehr Armut als man sich vorstellen kann. Wassertanks können nicht befüllt werden, weil die Menschen kein Geld dafür haben, 120 Dollar würden für 2 1/2 Monate reichen. Kinder laufen 1-3 Stunden zur Schule und essen 2-mal am Tag. Es herrscht Lehrermangel, weil die Menschen sich nicht weiterbilden können. Die Kinder in der Grundschule laufen in ihren 20-minütigen Pausen zu einem Fluss, um dort ihr dreckiges Trinkwasser zu holen. Mit einer Spende von 6000 Euro könnte man der Schule einen Brunnen schenken, das würde den Alltag der Kinder erleichtern. Die Grundschulen sind sehr klein, 70 Kinder auf 4-5 Klassen aufgeteilt und manchmal teilen sich 2 Klassen einen Raum. Wie sollen sich Kinder konzentrieren und lernen, wenn sie einen weiten Schulweg haben, in den Pausen nicht essen können und bis 15 Uhr in der Schule sind? Das schaffen wir Erwachsenen nicht einmal.
Wie könntet ihr nun helfen?
Den zweiten Teil der Reise verbrachten wir in einem Waisenhaus, rund 35 Kilometer südlich von Mombasa, in der Nähe von Diani Beach. Wir waren hier mehrere Tage, betreuten die Kinder, hospitierten in den Klassen, halfen bei den hauswirtschaftlichen Arbeiten und saßen mit den Kindern und Gründern zusammen, um uns auszutauschen. Nachmittags hatten wir etwas Freizeit und liefen zum Strand, oder haben alle Eindrücke versucht zu reflektieren.
Das Waisenhaus wurde von einer deutschen Familie gegründet und ist gut ausgestattet. Kindern wird hier nicht nur ein zu Hause geschenkt, sondern auch Bildung. Schaut euch das Projekt ruhig mal an https://www.kenia-hilfe.com/de und wenn ihr Etwas spenden wollt, dann kann ich euch versprechen: „Jede Spende kommt dort an.“ Außerdem kannst du mir auch gern über das Kontaktformular mailen, wenn ihr den Kindern in der Grundschule in Narok eine Freude machen möchtet. Es müssen keine großen Summen sein, sie freuen sich auch über Snack-Pakete für die Pausen.
Mein Tipp an DICH
Solltet ihr auch den Wunsch haben, Kenia kennenzulernen und dabei etwas Gutes zu tun, empfehle ich euch das über eine Organisation zu machen. Denn mit Experten eine individuelle Tour zu planen ist erstens viel zu teuer und man sieht oft nur die Hotspots.
Kenia bietet euch auch eine wundervolle Natur. Du möchtest Strand? Diani Beach gehört meiner Meinung zu den schönsten Stränden in Kenia. Jedoch ist das Baden wegen Ebbe und Flut ca. nur eine Stunde am Tag möglich. Das schönste an Kenia sind auch die Nationalparks und Seen (Masai Mara, Samburu, Nairobi, Nakuru, Naivasha). Die Freiheit der Tiere und die Herzlichkeit der Menschen, erlebst du ganz sicher jeden Tag. Solltet ihr eure eigene Reise planen, empfehle ich euch, ein einheimisches Dorf zu besuchen, um den Alltag sowie die Kultur der Menschen dort kennenzulernen.
Eine Reise nach Kenia wirst du nie vergessen!